Die Wildbienen

Wenn von Bienen die Rede ist, so denken die meisten an Honigbienen. Dabei gibt es in der Schweiz noch etwa 580 weitere Bienenarten. Zu ihnen gehören Arten in allen Grössenbereichen von 3 Millimetern bis Hummelgrösse. Die Färbung kann sehr verschieden sein. Einige sind stark pelzig, andere unbehaart. Grosse Unterschiede bestehen auch in der Lebensweise der einzelnen Arten.

 

Wertvoll für die Umwelt

Seit mehr als hundert Millionen Jahren leben Bienen und Blütenpflanzen in enger Lebensgemeinschaft. Ohne die Botendienste der Bienen könnten sich viele Blumen nicht fortpflanzen, und ohne die Nektar- und Pollennahrung der Blüten hätten die Bienen nichts zu fressen. Vermutlich gäbe es ohne diese Beziehung heute weder Blumen noch Bienen. Denn beide sind wechselseitig aus dieser Partnerschaft entstanden.

 

Einsiedlerische Lebensweise

Nur Honigbienen und Hummeln leben in Staaten. Bei fast allen anderen Arten baut jedes Weibchen allein ein eigenes Nest. Als Nahrungsvorrat für seinen Nachwuchs lagert es in Brutzellen Blütenstaub und Nektar ein. Die Brutkammern werden an unterschiedlichen Orten erstellt. Einige Arten suchen sich bereits bestehende Hohlräume wie hohle Pflanzenstängel, Schneckenhäuser oder Holzgänge. Andere Arten nisten bevorzugt in markhaltigen Stängeln. Gewisse Arten graben bis zu 1 m tiefe Gänge in sandigen und trockenen Boden oder sie bauen aus Sandkörnern und Steinchen winzige Röhrchen. Rund ein Viertel der Wildbienen­arten lebt parasitisch. Diese sogenannten Kuckucksbienen legen ihre Eier in fremde Bienennester ab.

Die meisten Wildbienen bauen Brutzellen, in denen sie Futtervorrat für den Nachwuchs einlagern. Hat das Weibchen genügend Futter gesammelt, legt es ein Ei dazu und schliesst die Brutzelle ab.

 

Einfache Fördermöglichkeiten

Es gibt vielfältige Möglichkeiten, unsere heimischen Bienenarten zu fördern. Sie profitieren davon, wenn wir Wildblumen in unseren Gärten aufkommen lassen oder Wiesen­bereiche weniger häufig mähen. Auch Küchenkräuter stellen für viele Wildbienen wichtige Nahrungs­pflanzen dar.

Daneben können auf einfache Weise Nisthilfen erstellt werden. Hartholzstücke mit Bohr­löchern oder Bündel von hohlen Pflanzenstängeln, an sonnigen Plätzen aufgestellt, werden gerne als Nistplatz angenommen. 

 

Ein Projekt der Albert Koechlin Stiftung